Die Spendenaktion war ein voller Erfolg. Die Crowdfunding-Aktion bei der Berliner Volksbank (siehe meinen Artikel vom 21.03.2024) hatte tatsächlich die angepeilte Marke von 6.000 Euro erreicht. An dieser Stelle ein riesenfettes Dankeschön an jede Spenderin und jeden Spender. Ohne Euch wären die folgenden Geschichten nicht möglich gewesen und die Kids hätten die tollen Erfahrungen und Erlebnisse in Sachsen nicht gewinnen können. Vielen, vielen Dank!
Also denn, der Reihe nach. Die Hinfahrt verlief geordnet und ruhig. Im Vergleich zur Norddeutschen Jugendmeisterschaft (siehe meinen Artikel vom 05.03.2024) betrug die Fahrtzeit nach Dresden auch nur gute zwei Stunden und war damit lediglich halb so lange. Wir fuhren also am Freitag los und kamen pünktlich zur verabredeten Abendessenszeit in der Jugendherberge in Dresden an. Es gab ein warmes Abendbrot und hinterher wurden die Zimmer bezogen. Die Kids waren mehrheitlich begeistert, Zwei- bis Vierpersonenzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer in ordentlichem Zustand. Nach dem ersten Auspacken und den Begrüßungen mit Spieler/inne/n anderer Mannschaften, die hier ebenfalls abgestiegen waren, traf sich das gesamte TSV-Rudel unten an der Lobby und es ging gemeinsam in die sehr nahe Altstadt Dresdens. Den Zwinger, die Semperoper und die Augustusbrücke in der blauen Stunde zu erleben, war für alle ein tolles Erlebnis. Am Königsufer wurde gechillt, es waren angenehme Temperaturen (leichter Pulli reichte) und man hatte sofort ein Urlaubsgefühl. Besser kann so eine Fahrt nicht beginnen! Der Abend ging auch nicht zu lang, denn wir alle hatten ja am nächsten Tag noch Großes vor...
Nach dem Frühstück im Freien ging es dann los: Großröhrsdorf, wo die DJM ausgetragen wurde, lag eine gute halbe Stunde gen Osten entfernt. Die ersten Spiele begannen pünklich um 9:00 Uhr. Bevor ich den Turnierverlauf unserer vier Mannschaften darstelle, sei gesagt, dass die Athmosphäre in der Halle wirklich atemberaubend war. Die Gesänge, die Anfeuerungen, die La-Ola-Wellen beim Aufmarsch, die Lautstärke... es ist schon ein Erlebnis, das alles live mitzukriegen. Auch die Organisation war straff und gut geführt. Vielen Dank an den TSV Ohorn und alle weiteren Involvierten für die klasse Performance. Vielen Dank auch an Yasmin Schneider und ihre Live-Übertragung und Kommentierung via YouTube, die den Zuhausegebliebenen ein schönes Bild von der Lage und viele spannende Spiele bescherte. Auch den Sanis vielen Dank. Sie wurden am ersten Tag viermal gebraucht, einmal auch von uns, doch dazu später mehr. Am besten ist jetzt, die einzelnen Mannschaften zu betrachten, nicht jedes einzelne Spiel, aber doch ein wenig genauer. Dabei sei gesagt, dass am Samstag die Vorrunde ausgespielt wurde und je nachdem, auf welchem Platz man sich in seiner Fünfergruppe nach den vier Spielen befand, durfte man am Sonntag um die Plätze 7 bis 10 oder sogar um die Plätze 1 bis 6 spielen.
Weibliche Jugend C
Nach einer deutlichen Niederlage gegen die späteren Deutschen Meisterinnen aus Eiche-Schönebeck wurde ein knappes Spiel leider mit einem Punkt verloren. Durch zwei weitere Siege konnte man sich mit einem tollen dritten Platz in der Vorrunde für die "obere" Gruppe am Sonntag qualifizieren. Dort wurde dann sogar das Spiel um den Einzug ins Halbfinale gewonnen und die Mädchen waren außer sich vor Freude und Stolz und das zu Recht! Das Halbfinale und das Spiel um Platz 3 wurden zwar verloren aber Yasmin hatte beim Kommentieren davon gesprochen, dass diese Mannschaft die Überraschungsmannschaft des Turniers gewesen sei. Nur eine Spielerin, die Kapitänin, war voriges Jahr bei der DJM in Freiburg dabei, alle anderen drei Mädchen waren neue Spielerinnen. Vor diesem Hintergrund ist der erkämpfte 4. Platz bei dieser Deutschen Meisterschaft besonders phänomenal! Wir sind stolz auf Euch, Mädels!
Männliche Jugend C
Das einzige Spiel in der Vorrunde, bei dem reelle Chancen für unsere Jungs bestanden, wurde unglücklich mit einem Ball verloren. Dies sind die Spiele, aus denen man am besten lernen kann, und von daher sollte man nun nicht den Kopf in den Sand stecken. Am Sonntag gab es also zwei Spiele zu bestreiten und nach dem ersten, deutlichen Sieg wurde nun also um Platz 7 gespielt. Unglücklicherweise war dieses Spiel gleichzeitig mit einem Spiel der weiblich C angesetzt und somit habe ich den Triumph beim Erringen des 7. Platzes bei dieser DJM nicht mitgekriegt. Wir freuen uns mit Euch über diesen versöhnlichen Abschluss der Deutschen Jugendmeisterschaften und gratulieren zu dieser tollen Leistung.
Weibliche Jugend A
Unsere beiden TSV-Spielerinnen wurden wieder verstärkt durch eine Spielerin aus Aumund (Bremen) und zusammen bildeten sie das Team der Spielgemeinschaft Tempelhof-Aumund (SG TA). Wie berichtet hatte sich eine Spielerin ja bei den Norddeutschen Jugendmeisterschaften an der Hand verletzt, weswegen dort schon ein Spiel kampflos als verloren gegeben werden musste. Nunmehr ereilte sie dasselbe Pech. Es muss ein unglücklicher Schlag (vielleicht auf den Boden) gewesen sein, jedenfalls musste die Spielerin vom Platz und wurde mit dem RTW ins nahe Krankenhaus in Radeberg gebracht. Die glückliche Nachricht: Es war nichts gebrochen. Allerdings waren die Bänder wohl verletzt und eine weitere Behandlung zu Hause dann ab Montag wäre ratsam und die Spielerin war abends dann auch wieder bei uns in der Jugendherberge. Der Wettkampf war jedoch vorbei, auch weil eine andere Spielerin ebenfalls Probleme mit ihrer Hand hatte (aber zum Glück nicht solch dramatische). Ansonsten hätte man vielleicht noch eine Reservespielerin einer anderen Mannschaft ausleihen können. So blieb unserer weiblich A leider nur, die Urkunde für den 10. Platz am Sonntag entgegen zu nehmen. Wir fühlen alle mit Euch, aber der letzte Platz ist keine Schande und vor allem hättet Ihr ihn nicht erreicht, wenn Ihr gespielt hättet. Das Wichtigste aber ist: Gute Besserung für Eure Hände!!!
Männliche Jugend A
Nach so viel Tragödie kommen wir nun zu unserer männlich Jugend A, ebenfalls als Spielgemeinschaft zusammen mit Aumund am Start. Hier machen wir es kurz: Bis zum Nachmittag des zweiten Tages wurde überragend gespielt und jedes Spiel dominiert und gewonnen. Und dann kam das Finale. Und was für ein Finale. Es war quasi ein Berliner Finale (das erste wieder seit 24 Jahren!) und zwar gegen unsere Freunde vom Charlottenburger Turn- und Sportverein von 1858. Respekt ersteinmal dieser Mannschaft, die den gleichen erfolgreichen Weg wie unsere Jungs in das Finale genommen hat - und das als Dreiermannschaft! Und auch im Finale waren beide Mannschaften gleichauf. Mal war die eine Mannschaft mit einem Punkt vorne, mal die andere. Dann der Ausgleich. Wenige Sekunden vor Ende der zweiten Halbzeit dann die Führung durch unsere SG TA. Ein Punkt vor. Dann ein langer Ball des Charlottenburger Schlagmannes. Die Zeit scheint stillzustehen. Die Sirene schrillt los, das Spiel ist vorbei. Jetzt berührt der Ball die Hand unseres Schlagmannes und geht ins Aus. Aber das Spiel ist schon vorbei: Mit einem Ball gewonnen. Oder zählt dieser Punkt noch für Charlottenburg? Unsicherheit bei den Fans auf beiden Seiten. Die Schiedsrichterin entscheidet: Der Punkt zählt nicht mehr. SG Tempelhof-Aumund ist Deutscher Jugendmeister! Wahnsinn. Jubel. Sturm aufs Spielfeld. Triumph! Was für eine knappe Kiste. Ehrlicherweise muss man konstatieren: Hätte die Schiedsrichterin anders entschieden und es wäre in die Verlängerung gegangen, hätte niemand etwas sagen können. Aber so ist Sport. An diesem Tag feiert der TSV (und Aumund!). Und der Grundstein ist gelegt für einen Mythos, der noch in fünfzehn Jahren diskuttiert werden kann ("und der Ball war noch gut! - "nein, war er nicht!") und den selbst die Videoaufnahmen meiner Meinung nach nicht zweifelsfrei aufklären können. Aber müssen sie auch nicht. Die Entscheidung ist nun einmal gefallen und wir beglückwünschen unsere Spieler zu diesem wahnsinnigen Erfolg. Deutscher Jugendmeister! Super, Jungs, ganz großes Kino!!!
Wie kann es anders sein: Die Rückfahrt gestaltete sich (zumindest bei mir im Auto) extrem ruhig. Alle Spielenden waren ziemlich erschöpft, von den Spielen, dem Turnier, den zwei Übernachtungen. Und sie waren ziemlich beeindruckt. Von der Meisterschaft, den anderen Mannschaften aber auch von Dresden! Diese Fahrt hat unglaublich viel Erfahrung gebracht, nicht nur in spielerischer Hinsicht. Und daher sage ich noch einmal Danke an alle, die dieses Erlebnis überhaupt möglich gemacht haben. Ein unglaublich ereignisreiches Wochenende ging zu Ende.